Quentin Tarantinos dritte Regiearbeit über einen illegalen Geldtransfer mit zu vielen Teilnehmern besticht durch hervorragende Besetzung und Inszenierung. Nach dem Überraschungserfolg von Reservoir Dogs und DEM Film der 90er, Pulp Fiction, war Quentin Tarantino zu einem beachteten und gefragten Regisseur aufgestiegen. Der Film basiert auf Elmore Leonards Roman Rum Punch und erzählt die Geschichte einer schwarzen Stewardess, die aufgrund einer Anklage wegen Geld- und Drogenschmuggels in Zusammenarbeit mit den Cops ihren Auftraggeber auffliegen lassen will, um so der Verurteilung zu entgehen. Tatsächlich hatte Tarantino überlesen, dass die Figur der Jackie Brown in Rum Punch weiss ist. Doch das Drehbuch war schon in Arbeit und Tarantino hatte für die Rolle der Jackie Brown eine seiner Lieblingsschauspielerinnen, Pam Grier, vorgesehen.
Die Story ist komplex und unterhaltend; man muss allerdings dranbleiben, sonst entgeht einem leicht, was Jackie in dem dreifach verschachteltem Coup tatsächlich plant. Diesen erzählt Tarantino als Quasi-Showdown nicht linear, sondern aus der Sicht der verschiedenen Beteiligten mit entsprechenden Zeitsprüngen. Nicht weniger genial ist der Rest des Films inszeniert, von abwechslungsreicher Kameraarbeit und stimmungstragenden Sets mit charismatischer Beleuchtung bis hin zu den typischen Tarantino-Style Dialogen, die sich wie gewohnt nicht unbedingt um die Story drehen. Bei fast zweieinhalb Stunden Spielzeit und verzwickter Geschichte keine leichte Kost, sondern intelligentes Kino mit (schwarzem) Humor und grossartigen Schauspielern.