Als der Häftling Rahim bei einem Freigang den Goldfund seiner Freundin zurückgibt, wird er von der Gefängnisleitung als Musterbeispiel für Resozialisierung präsentiert. So rasch er durch die sozialen Medien aber zum Held aufsteigt, so schnell zerbröckelt dieses packende Drama. Denn nichts ist so, wie es auf den ersten Blick scheint.
Die packende Parabel, dessen Titel ebenso ironisch wie wörtlich zu verstehen ist, zeigt einen Mann, gefangen im dicht geknüpften Gewebe der iranischen Gesellschaft. Sein einziger Ausweg: nicht zu lügen – aber auch nicht die Wahrheit zu sagen. Die Grenzen zwischen rechtschaffen und unredlich, aufrichtig und geheimniskrämerisch verwischen sich. Die ZuschauerInnen sollen sich im moralischen Labyrinth des Films genau so ihren Weg bahnen müssen wie die Figuren.